Fortschritt in Forschung und Therapie von Multipler Sklerose

Beim 15. Oberbergischen MS-Tag im Kreiskrankenhaus Gummersbach stand in diesem Jahr ein besonderes Thema im Mittelpunkt: junge Patientinnen mit Multipler Sklerose (MS), die trotz der Erkrankung schwanger werden möchten und ihr Kind stillen wollen. Dr. Sandra Thiel berichtete über die Möglichkeiten, eine Schwangerschaft trotz MS zu planen und sicher zu begleiten, und stellte das Deutsche MS- und Kinderwunschregister der Uniklinik Bochum vor, das betroffene Frauen unterstützt.
Neue Medikamente und Therapiestrategien
Neben dem Theam Kinderwunsch informierten Fachärzte über aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von MS. Unter der Leitung von Professor Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie, wurden neue Medikamente, Behandlungsmöglichkeiten sowie Spezialthemen wie visuell-kognitive Trainingsmethoden vorgestellt.
Christine Bindler, Oberärztin in der Klinik für Neurologie, stellte dabei auch eine wichtige Neuerung vor: Die Empfehlung, intensive Therapien möglichst früh einzusetzen, die sogenannte „Hit-hard-and-early“-Strategie, anstelle des bisher eher zurückhaltenden Behandlungsbeginns. „Umso wichtiger ist es, dass wir bei uns im Haus alle zugelassenen Therapiemöglichkeiten für Multiple Sklerose anbieten können“, betont Bindler.
Besucherinnen und Besucher des MS-Tages waren vor allem Betroffene und Angehörige. Die Kombination aus Fachvorträgen und anschließenden Gesprächsrunden bot Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen in Forschung und Therapie zu informieren und individuelle Fragen zu klären.
Hoffnung durch Fortschritte in Forschung und Therapie
Die Diagnostik von MS wird immer präziser, Medikamente und Therapien immer wirksamer. Gleichzeitig wächst das Angebot an emotionaler Unterstützung – von Online-Foren über persönlichen Austausch bis hin zu psychologischer Beratung.
Im Oberbergischen Kreis leben rund 1.000 MS-Erkrankte, Tendenz steigend. Christine Bindler fasst zusammen: „Die Fortschritte in Diagnostik, Therapie und Beratung geben Hoffnung. Unser Ziel ist es, die bestmögliche Versorgung für alle MS-Erkrankten in der Region sicherzustellen – ob jung oder alt, mit oder ohne Kinderwunsch.“

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