Hohe Qualität erneut bestätigt
Seit vielen Jahren setzt sich am Klinikum Oberberg ein interdisziplinär besetztes Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie besonders geschulten Pflegefachkräften für eine umfassende und individuelle Behandlung von Schmerzen ein, mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten eine effektive und evidenzbasierte Schmerztherapie zu bieten.
Ein standortübergreifendes Team aus Ärztinnen und Ärzten, sowie drei speziell ausgebildete Pflegefachkräfte (Pain Nurses) kümmern sich in den Krankenhäusern Gummersbach und Waldbröl interdisziplinär und gemeinschaftlich um die Belange der Schmerztherapie des Klinikum Oberberg und sind für jährlich knapp 1600 Patientinnen und Patienten zuständig. Durch die multimodale Schmerzstation in Waldbröl können zusätzlich auch Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen unterstützt, beraten und behandelt werden.
Im Jahr 2024 erfolgte die Zertifizierung des Akutschmerzdienstes nach den Vorgaben des TÜV Rheinland an den Standorten KKH Gummersbach und KKH Waldbröl. In diesem Jahr fand nun die Re-Zertifizierung des Akutschmerzdienstes Ende Januar am Standort Gummersbach statt.
Die Qualität des Akutschmerzdienstes unter der Leitung von Oberarzt Dr. Daniel Weber (KKH Gummersbach) und Dr. Tena Denson- Bartz (KKH Waldbröl) wurde zum wiederholten Male extern bestätigt. Dabei bescheinigten die Auditorinnen ausdrücklich das große persönliche Engagement aller Beteiligten in der Erhaltung der hohen Qualitätsstandards, sowie eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Akutschmerzdienst und allen teilnehmenden Abteilungen der Krankenhäuser.
Strenge Prüfkriterien erfolgreich erfüllt
Die Re-Zertifizierung fand durch eine unabhängige Prüfkommission, die verschiedene Aspekte der Schmerztherapie untersuchte, satt. Dazu gehörten:
- Die Qualifikation und kontinuierliche Fortbildung des Teams
- Die Implementierung und Einhaltung standardisierter Behandlungsleitlinien
- Die Patientensicherheit und Dokumentation
- Die Einbindung modernster medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapiemethoden
Dank der konsequenten Umsetzung dieser Maßnahmen konnte das Team der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Matthias Paul erneut unter Beweis stellen, dass der Akutschmerzdienst höchsten Qualitätsanforderungen entspricht.
Für Patientinnen und Patienten bedeutet die erneute Zertifizierung eine verlässliche und hochwertige Schmerzbehandlung. Eine effektive Schmerztherapie trägt nicht nur zur Linderung von Beschwerden bei, sondern fördert auch den Heilungsverlauf und verbessert die Mobilität sowie das allgemeine Wohlbefinden.
„Wir sind sehr glücklich über die Zertifizierung“, freut sich Oberarzt Dr. Daniel Weber und betont die Wichtigkeit eines professionellen Schmerzmanagements für den Heilungsprozess: „Weniger Schmerzen bedeuten auch weniger Stress für den Körper, eine geringere Komplikationsrate, die Vermeidung eines chronischen Verlaufes und somit eine schnellere Rehabilitation und Genesung. Eine effektive Behandlung postoperativer Schmerzen ist zugleich auch eine wichtige Prophylaxe“
Eine individuell abgestimmte Schmerztherapie bei Operationen beginnt in der Regel bereits vor dem Eingriff: Ziel ist es dabei, mit möglichst geringen Nebenwirkungen den Schmerz soweit wie möglich zu verhindern oder zu reduzieren. Oftmals werden auch bedarfsgerecht Schmerzkatheter gelegt, um die Schmerzempfindung in Bereichen des Körpers auszuschalten und somit auf systemische Opioide in Tablettenform zu verzichten. „Schmerz ist eine komplexe Empfindung. Und immer subjektiv“, erklärt Dr. Weber. „Eine wirksame Schmerztherapie kann dabei unterschiedliche Bausteine enthalten. Denn nur mit einem großen Repertoire an Verfahren und Behandlungsmethoden zur Schmerzlinderung können wir individuell auf unsere Patientinnen und Patienten eingehen und den Heilungsprozess fördern“, so der Intensivmediziner weiter.
Nach der Operation werden Patientinnen und Patienten einer dem Ausmaß des Eingriffs angepassten Schmerzstufe zugeordnet und erhalten entsprechende Medikamente. Stets überwacht durch Pain Nurses, speziell ausgebildete Fach-Pflegekräfte wie Heidi Knoppek, kann die Schmerztherapie schnell und unkompliziert einem veränderten Schmerzempfinden angepasst werden. Denn durch ihre anspruchsvolle Zusatzausbildung verfügen die Pain Nurses über das fachgerechte Know How, die Schmerztherapie selbstständig an die individuellen Bedürfnisse zu adaptieren. Darüber hinaus wird der Erfolg der Therapie auch durch enge Kooperation mit der Physiotherapie ermöglicht. So kann in der Regel verhindert werden, dass sich ein hohes Schmerzniveau entwickelt: der Schmerz bleibt unter Kontrolle.
Neben über 1100 postoperativen Gummersbacher Patientinnen und Patienten unterstützt der Akutschmerzdienst auch die konservative Behandlung. Neben neuropathischen Schmerzen in der Neurologie und Patientinnen und Patienten der internistischen Abteilung mit z.B. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse ist in der Geburtshilfe die „schmerzarme Geburt“ ein sehr wichtiges Thema, welches in enger Zusammenarbeit zwischen dem Akutschmerzdienst, der Klinik für Frauenheilkunde und dem Hebammenteam intensiv betreut wird.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Beratung und Behandlung von schwierigen Fällen, wie bei chronischen Schmerzen, Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen und Menschen, die z.B. keine Tabletten zu sich nehmen können. Hier reichen rein medikamentöse Ansätze oftmals alleine nicht aus, so dass Heidi Knoppek zusätzlich zu nichtmedikamentösen Behandlungen greift. Diese reichen von Öl-und Aromatherapie, Akupressur und Wärme- und Kältetherapie bis hin zur Therapie mit Hilfe von TENS-Geräten. Jede Therapie ist individuell und interdisziplinär abgestimmt und findet auch beratend in der gynäkologischen Tumorambulanz Anwendung.
Ausblick und kontinuierliche Verbesserung
Die erfolgreiche Re-Zertifizierung ist für das Team des Akutschmerzdienstes sowohl Bestätigung als auch Ansporn. Auch in Zukunft werden die Krankenhäuser weiterhin auf höchste Qualitätsstandards setzen und den Akutschmerzdienst kontinuierlich weiterentwickeln, um Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Mit dieser Auszeichnung unterstreichen die Krankenhäuser einmal mehr das Engagement für eine exzellente Patientenversorgung und innovative Schmerztherapiekonzepte.