Marktbesucher als Lebensretter gewinnen
Mut zur Herzdruckmassage machten der Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises und Mitarbeiter der Intensivstation des Kreiskrankenhauses Waldbröl auf dem Vieh- und Krammarkt in Waldbröl. Vom Schüler bis zum Rentner herrschte reges Interesse an den kurzen Schulungen der Retterinnen und Retter.
Herbert Greb, Fraktionsvorsitzender der FDP im Waldbröler Stadtrat, war dem Aufruf des Kreiskrankenhauses anlässlich der bundesweiten Woche der Wiederbelebung gefolgt, und ließ sich die Leben rettenden Handgriffe zeigen. „Ich finde es sehr sinnvoll, dass Krankenhaus und Rettungsdienst für dieses wichtige Thema sensibilisieren“, so der Waldbröler. „Wenn man im Ernstfall unter Stress gerät, ist es gut, die Wiederbelebungsmaßnahmen zu kennen.“
Jedes Jahr erleiden laut Reanimationsregister rund 100.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Ihre Überlebenschance hängt an wenigen Minuten. Denn das Gehirn beginnt bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. „Das ist ein wichtiges Zeitfenster, in dem man mit einer sofortigen Herzdruckmassage Leben retten kann“, sagt der Chefarzt der Klinik für Intensivmedizin. „Sie können nichts falsch machen“, betonte Chefarzt, Dr. Jörg Niehüser-Saran, als der Waldbröler Herbert Greb seine Wiederbelebungskenntnisse vorsichtig an einer Übungspuppe ausprobierte. Mit einer Melodie wie „Staying alive“ von den Bee Gees oder „Atemlos“ von Helene Fischer im Kopf findet man in den richtigen Rhythmus. „Nach zwei Minuten sollte man sich ablösen lassen, weil man dann langsamer wird“, erklärt Dr. Niehüser-Saran. Wichtig sei, durchzuhalten mit der Herzdruckmassage bis der Rettungsdienst vor Ort sei, um den Blutkreislauf nicht zu unterbrechen.