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22.04.2025

Medizin international im Klinikum Oberberg

Im Rahmen unseres internationalen Austauschprogramms durften wir in den vergangenen Wochen zwei Medizinstudentinnen aus Thailand in unserem Klinikum begrüßen. Ihr Ziel: das deutsche Gesundheitssystem kennenlernen, praktische Einblicke in den Klinikalltag gewinnen und einen Blick über den Tellerrand des universitären Lernens werfen. Eine der beiden Studentinnen haben wir im Anschluss an ihr Praktikum zu ihren Eindrücken und Erlebnissen befragt.

„Ich wollte sehen, wie das Gesundheitssystem in Deutschland funktioniert und die Krankenhausumgebung hier erleben“, erklärte sie uns zu Beginn. Mit großem Interesse und Offenheit hat sie sich in unseren Arbeitsalltag integriert und dabei nicht nur fachlich, sondern auch kulturell wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Der Tag startete für sie meist mit der morgendlichen Besprechung zwischen 8 und 9 Uhr. Anschließend begleitete sie unser ärztliches Team entweder in den OP, zu Patiententerminen oder zu verschiedenen Untersuchungen. Besonders begeistert zeigte sie sich von der Möglichkeit, chirurgische Eingriffe live mitzuerleben. Die rechte Hemikolektomie mit Einsatz eines zirkulären Staplers sei für sie ein echtes Highlight gewesen: „Es war das erste Mal, dass ich dieses Instrument gesehen habe – die Operation verlief so reibungslos, das hat mich wirklich beeindruckt.“
Trotz der sprachlichen Herausforderung konnte sie sich gut verständigen. Die Kommunikation im Team funktionierte problemlos. „Alle waren sehr freundlich und haben sich viel Zeit genommen, meine Fragen zu beantworten“, so ihre Rückmeldung.

Besonders interessant waren für sie die strukturellen Unterschiede zwischen dem deutschen Gesundheitssystem und dem ihres Heimatlandes. Während in Thailand Patient*innen meist spontan in die Klinik kommen können, sei hier alles deutlich strukturierter und terminbasiert. Auch technische Ausstattung und Operationsmethoden unterschieden sich teilweise erheblich – nicht zuletzt, weil bestimmte chirurgische Instrumente bei uns verfügbar sind, die in Thailand aus Kostengründen nicht zum Standard gehören. Besonders beeindruckt hat sie, wie konsequent hier auf eine möglichst kurze Narkosezeit geachtet wird.
Ihr Praktikum bei uns hat ihr nicht nur medizinisches Fachwissen vermittelt, sondern auch ihre Perspektive auf den Berufsalltag geschärft. Als jemand, der bisher ausschließlich in einem universitären Umfeld in Thailand ausgebildet wurde, empfand sie die Atmosphäre in unserem Haus näher am realen Arbeitsleben. Während in ihrer Heimat vor allem komplexe, seltene Fälle im Fokus stehen, habe sie bei uns vor allem alltägliche Krankheitsbilder wie Hernien besser nachvollziehen und verstehen können.

„Ich habe viel über das Arbeiten im Krankenhaus gelernt und fühle mich in meinem Berufswunsch als Ärztin noch bestärkter“, teilte sie uns zum Abschluss mit. Ihre Empfehlung an andere Medizinstudierende? Ganz klar: Ja zum Austausch. „Es ist eine einzigartige, augenöffnende Erfahrung, die sowohl fachlich als auch persönlich weiterbringt.“

Wir freuen uns sehr, dass wir ihr diese Einblicke ermöglichen konnten – und danken für ihre Offenheit, ihr Engagement und den kulturellen Austausch, von dem auch unser Team profitieren konnte.

Dzejna Turic, Panna Müller

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