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04.09.2020

„Bei aller Medizin dürfen wir den Menschen nicht vergessen“

Die frühe Vernetzung von Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin mit dem Ziel, schwer kranken Patienten eine hohe Lebensqualität und möglichst lange Lebenserwartung zu schenken, das ist Dr. Ute Becker ein zentrales Anliegen für ihre neue Tätigkeit als Chefärztin der Klinik für Innere Medizin III am Kreiskrankenhaus Waldbröl. Zudem leitet sie das Schlaflabor in enger Zusammenarbeit mit den Lungenfachärzten Dr. Balzer und Dr. Feiler aus Gummersbach. Die gebürtige Bochumerin übernimmt die Abteilung, die zuletzt Dr. Stefan Brettner als Chefarzt geleitet hat, der in die Niederlassung gewechselt ist.

Dr. Becker ist Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Gastroenterologie und hat die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin erworben. Ein besonderes Anliegen ist der Medizinerin die optimale interdisziplinäre Vernetzung mit den Kolleginnen und Kollegen – sowohl innerhalb des Kreiskrankenhauses Waldbröl als auch mit den Unikliniken Bonn und Köln und den niedergelassenen Ärzten. So hat sie vor allem die modernen immunologischen Therapien in der Hämatologie im Blick und möchte bei diesen Fällen die Zusammenarbeit intensivieren.

Fest in der Planung ist für Dr. Becker eine Tumorkonferenz gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Markus Spanagel, Chefarzt der Radiologie, und dem Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Thorsten Franz. Bisher war die einzige nachhaltige Alternative zu einer medikamentösen Behandlung bei Knochentumoren und Knochenmetastasen ein chirurgischer Eingriff. Als Alternative bietet sich die interventionelle Therapie mit der sogenannte Radiofrequenzablation (RFA) an. „Ich freue mich darauf, die Zusammenarbeit mit den Kollegen zu intensivieren“, schaut Dr. Becker gespannt in die Zukunft.

Als Ausbilderin in Palliativmedizin und Prüferin bei der Ärztekammer Nordrhein für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin sorgt sie außerdem für eine fundierte Ausbildung des Ärztenachwuchses.

Die Ethik in der Medizin beschäftigt die Ärztin sowohl in der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern als auch in ihren täglichen Begegnungen mit schwer kranken Patienten. Dr. Becker schließt in Kürze den Masterstudiengang Medizinethik an der Universität Mainz ab. „Die Medizinethik ist ein wesentlicher Punkt in der Medizin“, sagt Dr. Becker. „Wir Ärzte dürfen bei allen Möglichkeiten in der Medizin den Menschen nicht vergessen und haben eine ethische Verantwortung.“  Daran erinnere sie der Philosoph Immanuel Kant, dessen stilisiertes Portrait auf ihrem Schreibtisch steht.

„Ich habe viel gelernt und möchte mein Wissen auch mit einem ethischen Hintergrund an Patienten und Kollegen weitergeben“, schildert sie ihre Motivation, in Waldbröl die Leitung der Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin zu übernehmen. Bei Patienten, die mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden, stellen sich nach Dr. Beckers Erfahrung drei Fragen „Was tut dem Patienten gut?“ „Was können die Angehörigen für den Erkrankten tun?“ „Wie spreche ich das Thema Lebensende an?“ Bei der Beantwortung dieser Fragen will die neue Chefärztin zusammen mit ihren Kollegen die Patienten begleiten.

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