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23.09.2020

Corona-Virus im Mittelpunkt von Hygiene-Prüfung

Das „Qualitätssiegel für Krankenhäuser 2020 - 2023“ bescheinigt Hygienefachkraft Anja Klaas und ihrem Team gute Arbeit. Die Teamleiterin der Hygienefachkräfte im Klinikum Oberberg erhielt am 15. September gemeinsam mit 84 weiteren medizinischen Einrichtungen in der Region via Video-Konferenz das Hygiene-Zertifikat, das von der Koordinationsstelle des Netzwerks, dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn, verliehen wird. Ziel ist die Verbesserung im Umgang mit multiresistenten Keimen (MRE) in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Zertifizierung trägt aktuell auch zur Bekämpfung des Corona-Virus bei.

Gefährliche Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze, die unempfindlich gegen Antibiotika oder andere medizinische Wirkstoffe sind, stellen Betroffene und Gesundheitseinrichtungen immer wieder vor eine große Herausforderung. Um den zunehmenden Problemen mit diesen multiresistenten Erregern (MRE) entgegenzutreten, wurde das „mre-netz regio rhein-ahr“ gegründet, das im September sein zehnjähriges Bestehen feiert. 

Das mre-netz überprüft jährlich die Qualitätsziele und ergänzt die Zertifizierung um aktuell relevante Hygiene-Themen. Während im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt auf den multiresistenten Keimen lag, steht für 2020 der Umgang mit dem Corona-Virus SARS-CoV2 im Arbeitsalltag in den beiden Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl im Mittelpunkt der Prüfung. „Die Auditoren wollen zum Beispiel wissen, wie wir unser Personal geschult haben, welche Hygienemaßnahmen wir den Mitarbeitern empfehlen und wie die persönliche Schutzausrüstung aussehen muss“, berichtet Anja Klaas. Für die Prüfer seien die Arbeitsanweisungen im Umgang mit dem Virus besonders wichtig. „Wir haben unsere Arbeitsanweisungen regelmäßig den neuen Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts angepasst“, erklärt die Hygiene-Teamleiterin. „Das war bei SARS-CoV2 und Covid 19 besonders häufig der Fall, weil wir im Laufe der vergangenen Monate immer mehr über den Erreger erfahren haben.“ So habe man bei der Wahl der Desinfektionsmittel dazugelernt ebenso wie für den Zeitpunkt des Abstriches.

Die Zertifizierung beinhaltet zehn Qualitätsziele zu hygienischen Maßnahmen wie Wissensmanagement, Patientensicherheit durch Basishygiene und Information, Hygieneempfehlungen, Ausbruchsmanagement sowie Antibiotikamanagement. „Nur mit höchsten qualitativen Hygienestandards in unseren Kliniken und gesundheitlichen Einrichtungen, können wir MRE bekämpfen. Wir freuen uns sehr, dass 85 Einrichtungen in der Region das diesjährige Qualitätssiegel für Krankenhäuser erfolgreich erwerben konnten, denn die Maßnahmen sind auch zur Eindämmung des Corona-Virus zum Zeitpunkt einer möglichen erneuten Welle im Herbst 2020 von größter Bedeutung“, sagt Prof. Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn.

Zu den zertifizierten Teilnehmern zählen 60 Akutkrankenhäuser, 12 Reha-Kliniken, sechs Praxiskliniken/ MVZ, fünf Fachkliniken und zwei psychiatrische Kliniken. Das mre-netz regio rhein-ahr umfasst neun Kreise und Städte. Mitglieder sind das Universitätsklinikum Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische-Kreis, die Städte Bonn, Köln und Leverkusen sowie aus Rheinland-Pfalz der Kreis Ahrweiler und der Landkreis Neuwied.

 

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