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Mit Lebenswillen und großer Motivation wieder das Laufen gelernt

Als der unterschenkelamputierte Offizier Marat A. aus der Ukraine im Sommer ins Kreiskrankenhaus Gummersbach kam, hatte er das feste Ziel vor Augen, die Klinik laufend auf Prothesen zu verlassen und zum ukrainischen Militär zurückzukehren. Er hat es geschafft. Der 40-Jährige bedankt sich mit einem Foto, das er an seinem neuen Einsatzort in der Militärverwaltung gemacht hat, herzlich bei allen, die ihn in Gummersbach unterstützt haben.

Marat A. war bei Kämpfen in der Ostukraine von Granatwerfern getroffen worden und hatte beide Beine verloren. Mit zahlreichen weiteren Kriegsverletzt kam er Ende Juni am Flughafen Köln-Wahn an, von dort aus wurden die Patienten auf unterschiedliche Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verteilt. Marat A. wurde ins Kreiskrankenhaus Gummersbach gebracht, wo er zunächst in der Klinik für Orthopädie und anschließend im ambulanten Rehazentrum RPP von Dr. Joachim Mehlhose und dem Physiotherapeuten-Team in Zusammenarbeit mit der Firma Orthotec versorgt wurde. Die Stadt Gummersbach kümmerte sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus um eine Unterkunft am Bernberg, von wo aus Marat A. zur Reha und zur Krankengymnastik pendelte. „Er hat vom ersten Tag an super mitgemacht“, erzählt sein Arzt Dr. Joachim Mehlhose. Es waren einige Anpassungen an den Prothesen notwendig, bis der 40-jährige Familienvater schmerzfrei damit laufen konnte. Seine  Fitness und seine großen Motivation trugen zum schnellen Genesungsprozess bei. „Er hat zunächst eine Lernprothese aus Kunststoff bekommen bevor er die endgültige Prothese aus Carbon bekommen hat“, berichtet Igor Prudkov. Der Psychiater, der in der Klinik für Allgemein- und Gerontopsychiatrie tätig ist, stammt aus der Ukraine und half bei Übersetzungen, Gesprächen mit Behörden und Kollegen im Krankenhaus und in der Reha. Erst eine Woche vor der Rückreise sei Marat A. schmerzfrei gewesen. Prudkov steht noch immer in Kontakt mit dem Offizier: „Inzwischen ist er wieder glücklich bei Frau und Tochter angekommen und hat eine Funktion in der Militärverwaltung.“