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20.10.2021

RS-Virus macht Kindern zu schaffen

Frage: Warum ist die Erkältungswelle jetzt schon bei den Kindern angekommen?

Dr. Guido Weißhaar, Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin: Die Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass es fast keine Infekte bei den Kindern gab. Sie waren nicht nur vor dem Corona-Virus, sondern auch vor Erkältungserregern,  Grippeviren und RS-Viren geschützt.  Die natürliche Immunisierung hat sich etwas abgebaut. Daher werden jetzt viele Infekte nachgeholt.

Frage: Bundesweit ist die Erkältungswelle etwa sechs Wochen früher als üblich bei den Kindern angekommen. Beobachten Sie das auch im Oberbergischen Kreis?

Dr. Weißhaar: Ja, die bundesweite Situation spiegelt sich auch in Oberberg wider. Wir verzeichnen seit Ende September bereits ansteigende Fallzahlen. Normalerweise erkranken die Jungen und Mädchen erst im November/ Dezember an den Folgen einer Infektion durch das RS-Virus. Die Belegung auf der Kinderstation ist jetzt so hoch, wie sonst im Winter.  In anderen Regionen sind die Kinderstationen bereits ausgelastet, so dass wir von dort Patientinnen und Pateinten übernehmen. Die Situation hat uns aber nicht überrascht, denn die Virologen haben diese Entwicklung schon frühzeitig vorausgesagt. Wir sind auf die erkrankten Kinder vorbereitet.

Frage: Welche Ursache hat diese frühe Erkrankungswelle bei den Kindern? Warum sind Erwachsene nicht in gleicher Weise betroffen?

Dr. Weißhaar: Kinder haben in ihrem Spielverhalten einfach mehr Körperkontakt als Erwachsene. Durch die Kontakte, die inzwischen in Kindergarten, Schule und Vereinsleben wieder möglich sind, stecken sich die Kinder jetzt wieder mit Erkältungsviren an. Das RS-Virus verursacht bei Erwachsenen nur ein Kratzen im Hals, bei Kindern kann es schwere Bronchitiden auslösen.

Frage: Was raten Sie Eltern und Kindern, wie sollen Sie sich verhalten?

Dr. Weißhaar: Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Erkältungen im Kindesalter sind völlig normal. Der beste Schutz, den wir den Kindern mitgeben können, ist die Impfung all derjenigen, die sich gegen das Corona-Virus und gegen das Grippe-Virus impfen lassen können. Die Impfung gegen das Corona-Virus ist ab 12 Jahren möglich und schützt die kleinen Kinder, für die es noch keinen Impfschutz gibt.

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