Aktuelles

Unterricht für Pflege-Azubis im Homeoffice

Das Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg (GBZ) hat am Montag, 20. April, den Unterricht für die Gesundheits- und Krankenpfleger und die Operationstechnischen-Assistenten wieder aufgenommen. Die angehenden Pflege- und OP-Kräfte werden über die online-Plattform Microsoft Teams in allen theoretischen Themengebieten ausgebildet. Während die Schüler zu Hause am PC sitzen, treffen sich die Lehrer alleine im GBZ und erteilen online Unterricht.

Verteilt auf die Unterrichts- und Büroräume haben sich die Ausbilder mit Abstand zueinander ihr Lehrmaterial zurechtgelegt und versenden über ihre Computer die Aufgaben an die Kursmitglieder. „Für den Examenskurs haben wir allerdings schon vierzehn Tage früher angefangen, die Schüler auf ihre Abschlussprüfung vorzubereiten“, berichtet GBZ-Leiter Dirk Broß. Die Examenskandidaten haben via E-Mail ihre Aufgaben erhalten bis der Praxiseinsatz auf den Stationen wieder startet. Für die 75 Schüler, die zu Gesundheits- und Krankenpflegekräften und zu Operationstechnischen Assistenten ausgebildet werden, hat das Ausbildungszentrum Microsoft Teams angeschafft. Im Schnelldurchlauf hat sich Psychologin und GBZ-Lehrerin Julia Steinhoff in die Software eingearbeitet und ihre Kollegen mittels Video-Tutorial mit dem neuen Unterrichtsmedium vertraut gemacht. „Aktuell sitzen noch alle Lehrer im GBZ, die leeren Klassenräume machen es auch problemlos möglich, aber es ist für uns auch eine Option, von zu Hause zu arbeiten“, sagt Dirk Broß.

GBZ-Lehrerin Kerstin Switala hat sich zum Start in den online-Unterricht das Thema „Fieberkranke Menschen pflegen“ vorgenommen und bekommt auf ihren ersten Arbeitsauftrag schon nach wenigen Stunden zahlreiche Antworten von ihren Schülern. „Ich möchte, dass sich die Schüler zunächst Gedanken über ihre eigenen Erfahrungen mit Fieber machen“, berichtet Kerstin Switala. Über das eigene Empfinden bei Fieber verfassen ihre Schüler Audio-Dateien, die sie an ihre Lehrerin zurückschicken. „Die Möglichkeiten, Aufgaben zu bearbeiten, sind vielfältig“, erklärt der Schulleiter. So können Lösungen in schriftlicher Form als PDF-Datei an die Lehrer zurückgeschickt werden, Audio-Dateien oder Videos aufgenommen werden.

Die Schüler finden in der online-Plattform ihren Stundenplan und die Aufgaben aus den verschiedenen Kursen. Broß und sein Team haben das Material für die nächsten 6 Monate angelegt. Besonderen Spaß hatte der Schulleiter dabei, die Icons für die Kurse zu kreieren. Für den OTA-Kurs hat er einen kleinen Operationstechnischen-Assistenten im grünen Gewand mit Skalpell in der Hand angelegt. Die Möglichkeiten der Software faszinieren den Schulleiter: „Wir können den Unterricht im Klassenraum oder Demonstrationen am Pflegebett über Video-Chat anbieten, die Schüler können Fragen stellen, wir können Aufgaben einstellen und zu den Lösungen der Schüler Feedbacks geben oder uns im Chat miteinander unterhalten.“

Dirk Broß berichtet, dass nicht nur die Geschäftsführung und Pflegedirektion des Klinikum Oberberg froh sind, dass ihre Schüler weiterhin unterrichtet werden, sondern auch die zahlreichen Kooperationspartner wie Pflegedienste und Heime, die ihre Schüler ins GBZ schicken. „Wir erobern uns ein Stück Normalität mit neuen Methoden zurück“, zieht der GBZ-Leiter ein positives Fazit.

Trotz der bundesweiten Schulschließungen, von der auch das GBZ betroffen war, sind die Schüler in den vergangenen Wochen nicht untätig geblieben. Während der arbeitsreichen Zeit in den beiden Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl haben die Nachwuchs-Pflegekräfte ihre Kollegen auf den Stationen tatkräftig unterstützt und das Besuchsverbot an den Eingängen der Krankenhäuser mit großer Geduld allen Besuchern erklärt. Auch Botengänge mit frischer Wäsche oder lieben Briefen und Bildern von Enkelkindern für kranke Angehörige haben die Schüler auf die Stationen getragen. Ein Teil der Schüler hat einen Fahrdienst zu den Laboren übernommen und die Proben mit den Covid-19-Abstrichen aus Gummersbach und Waldbröl ins Labor transportiert.