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23.09.2022

Wiederbelebung kann jeder

"Ich möchte die Gewissheit haben, dass ich auf den Brustkorb drücken darf“, sagte die Waldbröler Bürgermeisterin Larissa Weber, als sie am Donnerstag in der Volksbank in Waldbröl beim Team der Intensivstation des Kreiskrankenhauses Waldbröl ihre Reanimationskenntnisse auffrischte. „Man kann nichts falsch machen. Nur wenn man nichts tut, stirbt der Mensch oder erleidet schwere Hirnschäden“, ermutigte Chefarzt Dr. Jörg Niehüser-Saran die Bürgermeisterin, den stellvertretenden Leiter der Volksbank Waldbröl, Steffen Goße, und Passanten, zu schneller Hilfe im Notfall. Ein sechsköpfiges Team der Intensivstation lud die Besucher des Waldbröler Vieh- und Krammarktes anlässlich der bundesweiten Woche der Wiederbelebung zu spontanen Schulungen und Kurzvorträgen ins Foyer der Volksbank in Waldbröl ein.

„Wir wollen zeigen, dass die Reanimation eines Menschen, der einen Herzstillstand erleidet, nicht schwer ist“, betonte der Chefarzt. Weil bereits in den ersten drei Minuten eines Herzstillstandes das Gehirn Schaden nimmt, ist schnelle Hilfe durch Laien immens wichtig. Bis die Profis des Rettungsdienstes eingetroffen sind, gilt es die Herzdruckmassage durchzuhalten.

Bürgermeisterin Larissa Weber unterstützte die Aktion „100 pro Reanimation“ auch aus der eigenen leidvollen Erfahrung heraus. Ein Kollege war dieses Jahr vor dem Rathaus auf einer Bank mit einem Herz-Kreislaufstillstand bewusstlos zusammengebrochen. Sie alarmierte den Rettungsdienst, während ein Besucher einer Hochzeitsgesellschaft mit den Reanimationsmaßnahmen begann. „In so einer Situation fühlt man sich so hilflos wie sonst nie im Leben“, sagte Weber.

Weil sich die große Mehrzahl solcher Notfälle im privaten Umfeld ereignet, warb das Team der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Kreiskrankenhauses Waldbröl dafür, Reanimationskenntnisse  aufzufrischen. „Prüfen, rufen, drücken“, schärfte Mediziner Stefan Schorn den Teilnehmern seiner kurzen Schulungen ein. Prüfen, ob ein Atemstillstand vorliegt, den Rettungsdienst alarmieren und mit der Herzdruckmassage beginnen. Dr. Niehüser-Saran beklagte, dass in Deutschland nur in 20 Prozent solcher Notfälle wiederbelebt werde. Die große Mehrheit ruft zwar den Rettungsdienst, wartet aber untätig ab. In Schweden liege die Laienreanimationsquote hingegen bei über 70 Prozent.  

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