Neues Schilddrüsenzentrum in Gummersbach
Mit dem interdisziplinären Schilddrüsenzentrum erweitert das Kreiskrankenhaus Gummersbach das Behandlungsspektrum. Das neue Zentrum hat sich auf Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie spezialisiert. Mit dem Viszeralchirurgen Marcus Brod konnte ein erfahrener Schilddrüsen-Spezialist gewonnen werden, der vom Kölner Agatha Krankenhaus in Köln-Niehl nach Gummersbach wechselt.
Bei etwa einem Drittel der Bevölkerung bestehen knotige Veränderungen an der Schilddrüse. Das Schmetterling-förmige Organ produziert Hormone, die sämtliche Stoffwechsel-Vorgänge im menschlichen Körper beeinflussen. Deutschlandweit werden jährlich rund 60.000 Operationen an der Schilddrüse durchgeführt. „Mit an die 1000 Operationen im Jahr zählte das Agatha Krankenhaus zu den führenden Schilddrüsenzentren in Deutschland“, so Marcus Brod. „Ist bei einem Patienten oder einer Patientin eine Krankheit der Schilddrüse diagnostiziert worden, dann stehen wir nicht nur mit unseren schonenden Operationsverfahren zur Verfügung, sondern können auch Knoten durch die so genannte Thermoablation entfernen“, berichtet der Zentrumsleiter.
Gemeinsam mit Zentrumskoordinatorin Peggy Spiering, die ebenfalls von Köln nach Gummersbach gewechselt ist, kümmern sich die beiden erfahrenen Experten um die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung. Das neue Schilddrüsenzentrum ist Teil der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und der HNO-Klinik.
„Neben Eingriffen bei Schilddrüsenvergrößerungen und -knoten oder auch bei Krebsbefunden bieten wir die gängigen Untersuchungen wie Ultraschall und Labordiagnostik“, erklärt Marcus Brod. Durch ihre direkte Lage an der Schild- und Nebenschilddrüse sind die Stimmbandnerven bei Operationen in diesem Gebiet besonders gefährdet. „Modernste Technik mit Lupenbrille und Nervenüberwachung (sog. Neuromonitoring) in Kombination mit präzisem Operieren durch langjährige Erfahrung sichern höchste Qualität bei minimalster Schnittführung“, erklärt der erfahrene Chirurg. Dank der Pathologie im Kreiskrankenhaus Gummersbach erlangen Patientinnen und Patienten schnell Gewissheit über den Befund.
Nicht alle Schilddrüsenknoten müssen durch eine Operation behandelt werden. „Als eines der wenigen Zentren in Deutschland führen wir im Kreiskrankenhaus Gummersbach auch die sogenannte Thermoablation durch. Hierbei werden einzelne Knoten oder Zysten an der Schilddrüse ohne Operation verödet und behandelt“, betont Marcus Brod.
„Unsere umfangreiche Betreuung nach der Operation umfasst eine individuelle Schmerztherapie und tägliche Krankengymnastik“, ergänzt Peggy Spiering. Die Ärztinnen und Ärzte der Chirurgie und der HNO-Klinik kontrollieren nach einer Operation die Stimmfunktion, die Wundheilung und die Blutwerte. Peggy Spiering versichert: „Durch dieses spezielle Konzept der stationären Versorgung, können wir unseren Patienten meist den Wunsch auf eine frühe Entlassung nach Hause erfüllen.“
Operationen bei Krebsbefunden erfordern immer ein besonderes Augenmerk, wie der Zentrumsleiter weiß. Oft müssten neben der Krebsoperation an der Schilddrüse selbst auch noch befallene Lymphknoten mit entfernt werden. „Hier zahlt sich die Interdisziplinarität unseres Zentrums aus.“ Die simultane Operation durch Fachärzte der Chirurgie und der HNO-Klinik sichere ein leitliniengerechtes Ergebnis. Da das Klinikum Oberberg mit seinen Standorten in Gummersbach und Waldbröl Tumorzentrum ist, erfolgt die Nachbehandlung jedes einzelnen Krebspatienten mittels wöchentlicher fachübergreifender Tumorkonferenz individuell an die Befunde angepasst.
Kontakt zum interdisziplinären Schilddrüsenzentrum:
Telefon: 02261/ 17-1231
E-Mail: schilddruesenzentrum@klinikum-oberberg.de