Die Abhängigkeit von illegalen Drogen wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus und kann verschiedenste Ursachen und Auswirkungen haben. Deshalb besteht unser interdisziplinäres Team aus qualifizierten Mitarbeitenden unterschiedlicher Berufsgruppen: ärztlichem Dienst, Psycho- und Suchtherapie, Arbeits-, Kunst- und Sporttherapie, Pflegekräften, Hauswirtschaft, Sozialdienst und Ernährungsberatung.

Das Therapieangebot des Tages- und Wochenprogramms umfasst:

  • allgemeinmedizinische und psychiatrische Behandlung,
  • Gruppen- und Einzelpsychotherapie,
  • Werk- und Arbeitstherapie,
  • Sport- und Bewegungstherapie,
  • Kunst- und Gestaltungstherapie,
  • Unterstützung bei allen sozialrechtlichen Belangen,
  • spezielle Gruppen- und Informationsangebote (z.B. Rauchentwöhnung, Psychoseprophylaxe, Achtsamkeit, Emotionsregulation, Konzentrationstraining),
  • berufsspezifische Praktika,
  • Unterstützung bei der Entwicklung einer aktiven Freizeitgestaltung.

Die Behandlung wird vollstationär durchgeführt und verläuft in drei Phasen:

Die drei Therapiephasen >>

Die erste Phase umfasst vier Wochen. Es stehen erste Auseinandersetzungen mit eigenen Gefühlen unter Abstinenz, das Verstehen des Zusammenwirkens unterschiedlicher Therapieangebote, das Verständnis für gruppentherapeutische Prozesse, die Selbstfindung und Rückbesinnung auf die eigene Person im Vordergrund.

Die zweite Phase dauert ebenfalls vier Wochen. Es wird unter anderem ein lebensgeschichtlicher Zusammenhang von Lebensstil und Suchterkrankung erarbeitet. Erste Schritte zur Außenorientierung stehen an.

Die dritte Phase, die insgesamt mehr Freiheiten, aber auch mehr Eigenverantwortung als die ersten beiden Behandlungsphasen mit sich bringt, soll unter anderem zur Erprobung von Rückfallprophylaxe-Strategien im Rahmen der Einzelausgänge und Heimfahrten genutzt werden. Darüber hinaus wird bereits mit der Planung für die Zeit nach Abschluss der Therapie begonnen.

Für viele unserer Rehabilitanden empfiehlt sich im Anschluss an die Behandlung im Haus Lindscheid die Adaption insbesondere zur Überprüfung und Förderung von Eigenverantwortung. Sie befindet sich auf dem Gelände unserer Hauptklinik in Bergisch Gladbach. Berufsbezogene Praktika dienen einerseits der genaueren Einschätzung und Förderung des Leistungsbildes, andererseits sollen möglicherweise auftretende Probleme in der Einzel- und Gruppentherapie bearbeitet und gelöst werden.

Besonderheiten >>

Mehrfacherkrankung
Viele Betroffene leiden neben ihrer Suchterkrankung und deren körperlichen und sozialen Folgen auch an weiteren psychischen Störungen und Erkrankungen wie z.B. Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen. Bei manchen Erkrankungen ist die Einnahme von psychiatrisch verordneten Medikamenten notwendig. Da die D-Abteilung unserer Klinik psychiatrisch geleitet wird, ist eine weitere Gabe dieser Medikamente und ggf. eine Dosisanpassung möglich. Zusätzlich kooperieren wir auch mit Niedergelassenen z.B. aus den Bereichen Internistische und Zahnmedizin sowie somatischen Kliniken.

Angehörigenarbeit
Neben der regelmäßigen Gruppen- und Einzelpsychotherapie ist es auch explizit gewünscht, dass Familienangehörige und andere enge Bezugspersonen in die Behandlung gemeinsam mit Ihnen einbezogen werden können. Je nach Situation werden separate Paar- und Familiengespräche durchgeführt. Zusätzlich können Angehörige auch in unserer Institutsambulanz betreut werden.

Behandlungsbeginn unter Substitution
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Entwöhnungsbehandlung noch unter Substitution zu beginnen. Dies bedarf einer gesonderten Genehmigung des Leistungsträgers und der Absprache mit unserer Aufnahmekoordination. Die noch bestehende Substitutionsdosis wird schrittweise reduziert und schließlich abgesetzt.

Bewerbungstraining
Sie haben die Möglichkeit, an einem speziell für Sie gestalteten Bewerbungstraining teilzunehmen, dabei aktuelle Bewerbungsunterlagen zu erarbeiten und sich in Übungssituationen z. B. auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten.