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An wen richtet sich diese Information?

Unter Angehörige verstehen wir alle Personen, die in irgendeiner konkreten Beziehung zu unseren Patienten stehen. Zum einen sind damit Personen aus privaten Lebensbereichen gemeint, also in erster Linie die nächsten Verwandten (z. B. Lebenspartner, Eltern, Kinder). In vielen Fällen kann es sich auch um Freunde bzw. gute Bekannte, Nachbarn oder Arbeitskollegen handeln. Andererseits verstehen wir unter Angehörigen auch Personen, die beruflich im Gesundheitssystem tätig sind und in einer professionellen Beziehung zu unseren Patienten stehen (z. B. Psychotherapeuten, Hausärzte, gesetzliche Betreuer, Bezugspersonen aus dem Wohnheim).

Die Einbeziehung von Angehörigen in die Behandlung unserer Patienten ist uns ein besonderes Anliegen und für uns unverzichtbar (das Einverständnis des Patienten ist dabei selbstverständlich Voraussetzung). Daher sind wir bemüht, möglichst früh im Behandlungsverlauf Kontakt zu Angehörigen aufzunehmen. Dabei können, je nach Fall, ganz unterschiedliche Fragestellungen eine Rolle spielen:

  • Es ist meistens zum besseren Verständnis für die Ursachen einer psychischen Erkrankung hilfreich, einen anderen Blickwinkel auf den Patienten, seine Vorgeschichte und seine aktuelle Lebenssituation einzubeziehen. Jeder Mensch hat bekanntlich seine eigene Perspektive und die Informationen aus der Sicht von Angehörigen stellen eine wertvolle Ergänzung für den Gesamteindruck dar.
  • Oftmals besteht bei Angehörigen ein Bedarf an Information und Aufklärung über die Erkrankung und Behandlung des Patienten. Zuweilen machen sich Angehörige selbst Vorwürfe (z. B. die Sorge vieler Eltern: "Bin ich schuld daran, dass mein Kind krank geworden ist?") oder sie sind ratlos und überfordert und möchten Unterstützung im Umgang mit dem Patienten und seiner Erkrankung.
  • Häufig gibt es Zusammenhänge zwischen der Erkrankung eines Menschen und dem sozialen System, in dem er lebt. "Soziale Systeme" sind z. B. die eigene Familie, das Arbeitsumfeld oder der Freundeskreis. Man kann oft die Ursachen und Auslöser von Symptomen besser verstehen, wenn man den Patienten in seinem sozialen System betrachtet.
  • Angehörige können oft eine wichtige Unterstützung bei heilsamen Veränderungen geben. Für den Behandlungserfolg ist es in der Regel wichtig, die häuslichen Bedingungen zu prüfen, die ein Patient vorfinden wird, wenn er aus der stationären Behandlung entlassen wird: Welche förderlichen Bedingungen können hergestellt oder verstärkt werden? Welche schädlichen Bedingungen können abgestellt oder reduziert werden? Bei diesen Veränderungen ist meistens die Mitarbeit von Angehörigen erforderlich.
  • In manchen Fällen bieten wir – als Teil unserer stationären Behandlung – paar- oder familientherapeutische Gespräche an. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Störung des betreffenden Patienten eigentlich besser als "Störung des Paares" bzw. als "Störung des Familiensystems" zu verstehen ist. Dieses spezielle Behandlungsangebot erfordert natürlich, dass die betreffenden Angehörigen bereit sind, sich auf eine solche meistens ungewohnte Sichtweise einzulassen.
  • Wenn unsere Patienten bereits vor der Aufnahme bei uns in therapeutischen Kontakten waren, ist es insbesondere für die Planung der Weiterbehandlung nach der Entlassung sinnvoll, sich rechtzeitig mit den betreffenden Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und z. B. therapeutische Optionen zu prüfen, Empfehlungen zu geben, Angebote zu machen.
Wie beziehen wir die Angehörigen ein? >>

Bei jedem Patienten sind die Fragen und Probleme individuell und unterschiedlich und auch bei dem selben Patienten werden zu verschiedenen Zeiten ganz unterschiedliche Fragestellungen auftauchen. Daher führen wir eine geplante, individualisierte Angehörigenarbeit durch, die den therapeutischen Prozess auf der Station begleitet und an die jeweiligen Erfordernisse angepasst ist. Oft geht es in der Anfangsphase einer Behandlung mehr um Information und Orientierung, während in späteren Phasen die psychotherapeutischen Probleme in den Vordergrund rücken; gegen Ende des stationären Aufenthalts sind oft organisatorische Fragen, z. B. die weitere Behandlungsperspektive, vorrangig. Wir vereinbaren dafür ganz gezielt Einzeltermine mit den betreffenden Angehörigen.

Wie kommt der Kontakt zustande? >>

Wann immer es im Verlauf des stationären Aufenthalts für die Behandlung sinnvoll zu sein scheint, werden die Angehörigen unmittelbar durch uns einbezogen. Dafür ergreifen wir die Initiative, z. B. indem wir telefonisch einen Termin vereinbaren.

Selbstverständlich sind wir darüber hinaus jederzeit für die Angehörigen unserer Patienten ansprechbar und stehen für Telefonate oder Gesprächstermine zur Verfügung, soweit wir das im Rahmen unserer Schweigepflicht und unserer therapeutischen Verantwortung anbieten können.

Die Stationen der Allgemeinpsychiatrie sind unter folgenden Nummern telefonisch zu erreichen:

Station "Hans Lungwitz"

Tel.: 0 22 64.24 17 6 (Stationszimmer) oder -17 9 (Therapiezimmer)

Station "Aaron T. Beck"

Tel.: 0 22 64.24 28 0 (Stationszimmer) oder -28 1 bzw. -30 1 (Therapiezimmer)

Station "Kurt Schneider"

Tel.: 0 22 64.24 16 6 (Stationszimmer) oder -19 6 bzw. -25 0 (Therapiezimmer)

Station "Hildegard Peplau"

Tel.: 0 22 64.24 31 0 (Stationszimmer) oder -31 3 bzw. -31 1 (Therapiezimmer)