Patienteninformation über die operative Enfernung einer Geschwulst der Lunge

Liebe Patientin, lieber Patient,

aufgrund Ihrer Beschwerden und der bisherigen Untersuchungsbefunde ist eine Geschwulst in der Lunge festgestellt worden, bei der es sich möglicherweise oder nachgewiesenerrmaßen um eine bösartige Geschwulst handelt. In Ihrer Situation der Konfrontation mit diesem ernsten Krankheitsbild gehen Ihnen viele Gedanken durch den Kopf, auch nach den Gesprächen mit den beteiligten Ärzten verbleiben Unsicherheiten.
Wir haben daher diese Patienteninformation entwickelt, die Ihnen schriftlich nochmalig darlegt, wie der Ablaufplan der operativen Behandlung vor, während und nach dem stationären Aufenthalt bei uns ist.

Ambulante Vorstellung:

Heute haben Sie sich bei uns vorgestellt und Dr. Schnell hat die von Ihnen mitgebrachten Untersuchungsbefunde eingesehen. Sie sind ergänzend befragt und untersucht worden.

Vor der operativen Entfernung einer Geschwulst über 3cm Größe im Brustkorb, die möglicherweise oder nachgewiesenermaßen bösartig ist, empfehlen wir die Untersuchung weiterer Organe (Knochen, Hirn, Leber, Nebenniere), die eventuell durch Absiedelungen der Geschwulst mit betroffen sein könnten. Diesbezüglich hat Dr. Schnell die von Ihnen mitgebrachten Unterlagen gesichtet und ergänzende Untersuchungen vor der anstehenden Operation geplant. Häufig ist zu prüfen, ob Lymphknoten des Mittelfeldes betroffen sind. Dazu sollte eine Mediastinoskopie erfolgen, eine Untersuchung in Vollnarkose, die drei Übernachtungen in unserer Klinik notwendig macht. Wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, wird in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz ein individuelles Konzept zur Behandlung des Krankheitsbildes erstellt. Im Rahmen eines Ambulanzbriefs erhalten der Hausarzt sowie die mitbeteiligten Ärzte eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse sowie des Therapiekonzepts.

Nach Vereinbarung der stationären Aufnahme melden Sie sich bitte auf Ebene 9 in der Patientenleitstelle zur Terminvereinbarung der stationären Aufnahme.

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Aufnahmetag:
An Ihrem Aufnahmetag melden Sie sich bitte zunächst in der Ebene 3 in der Patientenanmeldung. Für die stationäre Aufnahme brauchen Sie eine stationäre Einweisung, mit der Sie sich dort anmelden. Im Anschluss werden Sie bitte nochmalig auf Ebene 9 in der Patientenleitstelle vorstellig. Dort wird das pflegerische Aufnahmegespräch durchgeführt. Sie können sodann auf der Station aufgenommen werden. Möglicherweise sind für den Aufnahmetag sowie für den folgenden Tag noch weitere Untersuchungen geplant, die der Operationsvorbereitung dienen.

Operationstag:
Heute helfen Ihnen die Pflegekräfte, sich für die Operation vorzubereiten. Wenn Sie zur Operation abgerufen werden, erhalten Sie noch ein von der Anästhesie verordnetes Medikament, welches Sie bitte mit einem kleinen Schluck Wasser einnehmen.
Bitte nehmen Sie keine zusätzliche Nahrung oder Flüssigkeit zu sich.

Nach Durchführung der Operation im OP-Saal gelangen Sie zunächst in den Aufwachraum. Wenn die Narkose in genügendem Maße abgeklungen ist, kommen Sie für eine Nacht zur Beobachtung auf die Intensivstation oder auf die Wachstation (IMC). Dort können Sie ausschlafen und erhalten bei Bedarf Schmerzmittel.

1. Tag nach der Operation:
Dieser Tag ist zur Erholung und Beobachtung nach der Vollnarkose gedacht. Sie können normal essen und trinken und sollten bereits in der Lage sein, Zeit außerhalb Ihres Bettes zu verbringen. Zögern Sie bitte nicht, bei Schmerzen oder anderen Beschwerden das Pflegepersonal oder den Arzt zu verständigen. In der Regel werden Sie von der Intensivstation auf die normale Station zurück verlegt. Die bei der Operation eingelegte Drainage wird zwischen den beiden Rippen ausgeleitet und fördert blutiges Sekret und Luft, damit sich die Lunge wieder ausdehnen kann. Die blutige Farbe des Sekrets ist normal und braucht Sie nicht zu beunruhigen. Die Menge wird von den Schwestern protokolliert.
Durch die Krankengymnastische Abteilung erfolgt eine Atemtherapie und Krankengymnastik. Mittels einer Röntgenaufnahme prüfen wir den Zustand der Lunge nach der Operation.
Eine Blutprobe wird entnommen.

2. Tag nach der Operation:
An diesem Tag werden der Verband entfernt und die Operationswunde begutachtet. Sie haben Gelegenheit zur weiteren Mobilisation. Möglicherweise kann die eingelegte Drainage bereits entfernt werden. Sollten zwei Drainagen eingelegt sein, kann in der Regel die hintere gezogen werden.

3. - 5. Tag nach der Operation:
Unter entsprechender Schmerztherapie ist die weitere Atemtherapie und Mobilisierung wichtig. Sollten die Drainagen bislang nicht gezogen worden sein, werden sie in der Regel nun entfernt. Nach Erhalt des feingeweblichen Ergebnisses aus dem entnommenen Herd Ihrer Lunge werden wir dieses mit Ihnen besprechen.

6. - 8. Tag nach der Operation:
Sie können entlassen werden. Der Arzt wird Sie über die bisher vorliegenden Befunde aufklären. Wir empfehlen die Thromboseprophylaxe mit Heparin-Spritzen über insgesamt vier Wochen nach der Operation. Die weitere Schmerztherapie sollte ebenfalls noch mindestens über zwei Wochen nach der Operation laufen. Sollten aus dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchungen weitere Maßnahmen erforderlich sein, werden wir dies Ihnen und Ihrem Hausarzt mitteilen.

Die kleine Wunde wird abschließend noch einmal begutachtet. Der Faden ist selbstauflösend und braucht nicht gezogen zu werden. Duschen ist erlaubt, Baden bitte erst nach sechs Wochen.

Wenn der endgültige feingewebliche Befund vorliegt, werden wir Sie und Ihren einweisenden Arzt darüber informieren, ggf. wurde Ihre Erkrankung nochmals in unserer Interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und ergänzende Therapie bei bösartigem Tumorleiden vorgeschlagen. Darüber werden wir Sie ebenfalls informieren.