Was ist ein Schlaganfall und wie kommt es dazu?
Wissen hilft. Eine Initiative gegen den Schlaganfall im Oberbergischen Kreis
Rund eine Viertelmillion Menschen erleidet jedes Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Er ist eine der häufigsten Todesursachen und die häufigste Ursache für das Entstehen einer ernsten Behinderung. Deshalb wollen wir im Oberbergischen Kreis mit der Aufklärungskampagne „Oberberg gegen den Schlaganfall“ dazu beitragen, dass die Folgen dieses medizinischen Notfalls schnell erkannt werden und geeignete Rettungsmaßnahmen ergriffen werden.
Doch was versteht man unter einem Schlaganfall? Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt, wird zumeist durch einen Blutpfropf ausgelöst, der ein Gefäß verstopft (ischämischer Schlaganfall). In die dahinter liegenden Areale des Gehirns kann kein Blut und damit keine Energie mehr gelangen. Es kommt zu einer Unterversorgung. Deshalb stellt dieser Teil dann seine Funktion ein. Wird nicht für eine schnelle Wiederherstellung des Blutflusses gesorgt, sterben die betroffenen Gehirnareale ab.
Seltener ist der Fall, dass Blut durch ein geplatztes Gefäß austritt und in der Folge Gewebe zerstört (hämorrhagischer Schlaganfall). Die Einblutungen drücken auf das Gehirngewebe und schädigen es.
In beiden Fällen jedoch ist das Leben des Patienten in akuter Gefahr. Menschen, die davon betroffen sind, sollten sich unbedingt sofort in Spezialbehandlung begeben. Rufen Sie die Rettungsnummer 112. Fahren Sie keinesfalls selber in die Spezialklinik nach Gummersbach.
Was der Schlaganfall im Gehirn Betroffener anrichten kann
Mittels moderner Computertomographie kann heute ein Schlaganfall und eine Gehirnblutung sichtbar gemacht werden. Der Hirninfarkt zeigt sich als große dunkle Fläche auf der entsprechenden Aufnahme. Hierbei handelt es sich um bereits abgestorbenes Gehirngewebe. Eine Blutung wird im Computertomogramm weiß abgebildet.
Einen Schlaganfall kann, bei entsprechender genetischer Veranlagung, Erkrankung oder Lebensweise jeder Mensch in jedem Alter bekommen. Es gilt als bewiesen, dass Menschen, deren Eltern oder Großeltern einen Schlaganfall erlitten haben, ein höheres Schlaganfallrisiko tragen. Das Risiko eines Schlaganfalls steigt mit zunehmendem Alter signifikant an. 80% der Betroffenen sind über 60 Jahre alt.
Da auch bei uns im Oberbergischen Kreis viele Senioren leben, ist es wichtig, dass diese, ihre Angehörigen, Nachbarn und Freunde eine besondere Aufmerksamkeit entwickeln und im Falle eines Auftauchens von Symptomen sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 112 alarmieren.
Doch es sind auch andere Faktoren, die einen Schlagfall begünstigen. Menschen mit erhöhtem Blutdruck, hohen Blutfetten oder einer Zuckerkrankheit neigen zu Ablagerungen in den Blutgefäßen und haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Die Blutbahnen verengen sich durch die Ablagerungen und es können Blutgerinnsel entstehen, die dann ein Gefäß verschließen. Auch bei Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen (Vorhofflimmern und Herzkrankheiten) entstehen schneller kleine Blutgerinnsel. (Eine rechtzeitige medikamentöse Einstellung kann helfen vorzubeugen.) Menschen mit bestimmten Migräneformen tragen ebenfalls ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Ob die Pille (Antibabypille) als Schlaganfallrisikofaktor einzustufen ist, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Wenn aber andere Risikofaktoren vorliegen, sollte man mit ihrer Einnahme sehr vorsichtig sein. Festzustehen scheint, dass bei Frauen, die unter Migräne leiden, bei Einnahme der Pille ein erhöhtes Schlaganfallrisiko gegeben ist.
Gegen folgende Risikofaktoren kann jeder aktiv auch ohne ärztliche Hilfe etwas unternehmen:
- Rauchen, Zigarettenrauch enthält über 250 schädliche und krebserregende Stoffe und verändert die Fließeigenschaften des Blutes. Das Schlaganfallrisiko steigt um das zwei- bis vierfache.
- Alkohol, in großen Mengen regelmäßig konsumiert, lässt Alkohol den Blutdruck steigen und fördert das Vorhofflimmern.
- Bewegungsmangel, fehlendes Training schwächt sämtliche Körperstrukturen.
- Übergewicht begünstigt den Bluthochdruck und löst Vorhofflimmern aus.
- Stress, eine chronische Stressbelastung, ein permanenter psychischer Druck verursacht Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck.
Für ein aktives, gesundes Leben bietet der Oberbergische Kreis, mit tollen Wanderwegen und vielseitigen Sportangeboten, ideale Voraussetzungen.