Die Neurologische Klinik des Kreiskrankenhauses Gummersbach stellt die Versorgung des oberbergischen Kreises für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems sicher. Zu den Krankheiten, die wir versorgen, zählen unter anderem Schlaganfall, M. Parkinson, Epilepsie, Muskel- und Nervenerkrankungen, Bandscheibenvorfälle, Multiple Sklerose und andere entzündliche Erkrankungen des Gehirns, Polyneuropathien, Dystonien (Botulinumtoxin-Ambulanz) und Demenzen.

Schwerpunkte der Klinik

Schlaganfallversorgung

Die optimale Versorgung von Patienten mit Schlaganfall von der Akutphase auf der Stroke Unit (Schlaganfallspezialstation) bis zur Frührehabilitation ist ein Schwerpunkt unserer Klinik.

Weitere Informationen >>

Mit dem Begriff Schlaganfall werden durchblutungsbedingte Funktionsstörungen des Gehirns beschrieben. Hierunter fallen Hirnblutungen sowie Durchblutungsstörung, sogenannte ischämische Hirninfarkte, welche wir in unserer Abteilung auf einer zertifizierten Spezialstation, der Stroke Unit behandeln. Wenn eine rasche Einlieferung des Patienten erfolgt, ist es unter bestimmten Voraussetzungen innerhalb eines 4,5-Stunden-Fensters nach Beginn der ersten Symptome möglich, durch eine Lysetherapie den Thrombus in einem verschlossenen Hirngefäß aufzulösen.

Zur diagnostischen Abklärung wird eine Notfall-Computertomographie des Schädels, Hirnstrommessungen (EEG), gegebenenfalls auch eine Kernspintomographie durchgeführt. Der Gefäßstatus der hirnversorgenden Arterien wird durch eine doppler-/duplexsonographische Untersuchung (extra- und transkraniell) erhoben und nach Verengungen (Stenosen) der Gefäße gefahndet, welche unter bestimmten Voraussetzungen auch operativ behandelt werden können. Auch Herzultraschall (Echocardiographie) und weiterführende Gefäßdarstellungen mittels Angiographie können zur weiteren Ursachenforschung notwendig sein. Ziel der Diagnostik ist es, für jeden Patienten mit unterschiedlichem Risikoprofil die optimale Prophylaxe zu ermitteln, damit die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Schlaganfalls möglichst gering ist.

Neben der krankengymnastischen und logopädischen Behandlung werden unsere Schlaganfallpatienten in einem integrierten Vorsorgungskonzept weiterbetreut und hierbei früh eine Anschlussheilbehandlung (ambulant - RPP/ stationär Frührehabilitation) organisiert.

 

Myasthenie-Zentrum

Die Myasthenia gravis ist eine entzündliche Erkrankung, die einer übermäßigen Muskelermüdbarkeit führt. Die Klinik für Neurologie ist ein zertifiziertes Myastheniezentrum der Deutschen Gesellschaft für Myasthenie. Alle Behandlungsformen werden hier durchgeführt.

Weitere Informationen >>

Myasthenia gravis und andere myasthene Syndrome

Die Myasthenia gravis äußert sich durch eine übermäßige Ermüdbarkeit der Muskulatur. Sie beginnt oft mit Störungen der Augenmuskeln, wodurch Doppelbilder oder hängende Augenlider auftreten, kann aber auch die anderen Muskeln des Körpers befallen. Häufig verschlechtern sich die Symptome im Tagesverlauf. Eine frühzeitige Diagnosestellung umfasst neben der klinischen Untersuchung, verschiedene elektrische Untersuchungsverfahren (repetitive Reizung, Einzelfaser-EMG) auch Labortests. Bei dieser entzündlichen Erkrankung können verschiedene sog. Antikörper nachgewiesen werden. Therapeutisch werden zum einen Medikamente gegeben, um die Muskelkraft verbessern, zum anderen unterdrückt man mit Medikamenten das Immunsystem, um die Bildung von Antikörpern zu vermindern.

Bei manchen, oft jüngeren Patienten liegen Veränderungen der Thymusdrüse vor, die eine Operation notwendig machen. In seltenen Fällen, z.B. im Rahmen schwerer Infektionen, ist eine Behandlung mit Infusionen oder eine Plasmaaustauschbehandlung (Plasmapherese) notwendig. 

Myastheniezentrum

Die neurologische Klinik ist eines der 18 von der Deutschen Myastheniegesellschaft zertifizierten Zentren. Durch die Behandlung in einem zertifizierten Zentrum wird ein besonders hoher Standard in der Diagnostik und Therapie der Myasthenia gravis und der damit verwandten Erkrankungen erreicht. Derzeit werden im hiesigen Zentrum alle gängigen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten angeboten.

 

Multiple Sklerose und entzündliche Nervenerkrankungen

Die Multiple Sklerose und andere neuroimmunologische Erkrankungen sind ein weiterer Schwerpunkt der Klinik. Die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose erfolgt in enger Abstimmung mit dem behandelnden Neurologen und umfasst derzeit alle Therapiemöglichkeiten.

Weitere Informationen >>

Die Multiple Sklerose (Enzephalomyelitis disseminata) ist die häufigste chronische Entzündung des Nervensystems. Dabei werden in Gehirn und Rückenmark die Hüllen (Myelinscheiden) der Nerven, aber auch die Nervenfasern selbst geschädigt. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben, kann jedoch auch langsam chronisch-progredient verlaufen. Bei der Multiplen Sklerose können eine Vielzahl von Symptomen auftreten, oft treten zu Beginn oder im Verlauf der Erkrankung Sehnervenentzündungen auf. Die Diagnostik umfasst neben der klinischen Untersuchung auch eine Kernspintomographie des Gehirns, manchmal auch des Rückenmarks, sowie elektrische Untersuchungen (evozierte Potenziale) und eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquoruntersuchung). In den letzten Jahren hat sich die Therapie der Multiplen Sklerose grundlegend verändert. Neben einer Behandlung der Schübe mit Kortison oder sogar einer Blutwäsche (Plasmapherese) stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die den langfristigen Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Sehr wichtig für den Patienten ist daneben jedoch auch die Therapie einzelner Symptome, wie z.B. der Spastik oder der Harninkontinenz.

In unserer Klinik findet die komplette Diagnostik,  die Behandlung akuter Schübe einschließlich einer eventuell notwendigen Blutwäsche (Plasmapherese) statt. Darüber hinaus bieten wir in Zusammenarbeit mit dem behandelnden niedergelassenen Neurologen alle Formen der Langzeittherapie (z.B. Interferone, Glatirameracetat, Teriflunomid, Dimethylfumarat, Natalizumab, Fingolimod, Ozanimod, Mitoxantron, Ocrelizumab, Alemtuzumab, Cladribin) an.

Entzündliche Gehirnerkrankungen (Autoimmunenzephalitiden)

In den letzten Jahren wurden eine Reihe chronischer Entzündungen des Gehirns neu entdeckt. Diese Erkrankungen entstehen durch eine Überreaktion des Immunsystems, welches dann die Funktion der Nervenzellen im Gehirn stört. Als Symptome treten epileptische Anfälle, Verwirrtheit und manchmal eine Demenz auf. Diese Erkrankungen werden mit Hilfe spezieller Blutuntersuchungen erkannt. Meist müssen solche Erkrankungen mit sehr spezialisierten Immuntherapien behandelt werden.

 

Wenn Sie, sehr geehrte Patientinnen und sehr geehrte Patienten, weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Neurologischen Klinik:

Tel.: 0 22 61.17 15 45

Sabine Baumert
Mail: sabine.baumert@klinikum-oberberg.de

Claudia Krause
Mail: claudia.krause@klinikum-oberberg.de