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Das Brustzentrum stellt sich vor

Teamarbeit steht im Vordergrund

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist eine eng abgestimmte Teamarbeit im Brustzentrum. In den vergangenen Jahren hat sich eine Zusammenarbeit entwickelt, die von guter Kollegialität und Vertrauen in die Leistungsbereitschaft der jeweils anderen Fachdisziplin geprägt ist. Diese Teamarbeit findet Ausdruck in der Tumorkonferenz nach der Diagostik (präoperativ) und nach Abschluss der operativen Behandlung (postoperativ).

Während der präoperativen Tumorkonferenz besprechen Radiologe, Pathologe und Operateur die im Rahmen der Diagnostik gewonnenen Befunde. Dabei werden Größe, Lokalisation und Tumorcharakteristik erörtert und das optimale Operationsverfahren abgesprochen. In vielen Fällen ist eine Drahtmarkierung durch den Radiologen unmittelbar vor der Operation notwendig. Dies trifft insbesondere bei Tumoren zu, die nicht tastbar sind. Noch während der Operation wird dann durch eine Präparateradiographie (Röntgenuntersuchung des entfernten Gewebes) geklärt, ob der Tumor komplett entfernt wurde. Durch eine zusätzliche Schnellschnittdiagnostik während der Operation im Pathologischen Institut können auch feingeweblich die Schnittränder des entfernten Gewebepräparates untersucht werden. In manchen Fällen ist dann eine Nachresektion (Nachschneiden) erforderlich.

Ein weiterer Ausdruck der interdisziplinären Kooperation ist die bereits oben erwähnte Tumorkonferenz nach dem Vorliegen des feingeweblichen Befundes einige Tage nach dem Eingriff. In unserem Klinikum findet diese Tumorkonferenz an jedem Mittwoch um 15.00 Uhr statt. Daran nehmen alle beteiligten Fachdisziplinen teil.

Hierzu gehören die Radiologie, Gynäkologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie, Psychoonkologie und die Breast Care Nurse. Entsprechend der Tumorcharakteristik wird gemeinsam ein Therapiekonzept erarbeitet.

Entscheidende Parameter für eine evtl. notwendige Anschlussbehandlung sind die Art der Operation, das Alter der Patientin, der Lymphknotenstatus, das Vorhandensein von Hormonrezeptoren, der Tumortyp und seine Wachstumsgeschwindigkeit.

Besitzt der Tumor z. B. Bindungsstellen auf seinen Zelloberflächen für die weiblichen Geschlechtshormone (Östrogen und Progesteron), kann durch eine Hemmung dieser sog. Rezeptoren der Tumor in seiner Teilungsfähigkeit gehemmt werden. Wir sprechen von einer Antihormon-Therapie. Das bekannteste Medikament in dieser Gruppe ist das Tamoxifen. In letzter Zeit haben zusätzlich sog. Aromatasehemmer (z. B. Arimidex® und Femara®) Eingang in diese Therapieform gefunden.
 
Diese Therapieform wird vorzugsweise bei Frauen nach der Menopause eingesetzt. Aber auch bei Frauen mit Tumoren und vorhandenen Hormonrezeptoren vor der Menopause wird die Antihormontherapie verwendet. In diesen Fällen kann durch spezielle Medikamente (sog. GnRH-Analoga) die Funktion der Eierstöcke blockiert werden.
Bei bestimmten Risikopatientinnen mit größeren oder aggressiveren Tumoren bzw. Lymphknotenbefall wird meist eine zusätzliche Chemotherapie empfohlen. In großen Studien der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass durch diese Verfahren der sog. adjuvanten Therapie die Prognose der betroffenen Frauen wesentlich verbessert werden kann.
Zum Therapiekonzept bei brusterhaltender Operation gehört die Strahlentherapie. Die betroffene Brust wird nach Abschluss der evtl. durchzuführenden Chemotherapie in einem Zeitraum von ca. sechs Wochen bestrahlt. Diese Behandlungsform hat das Ziel, ein Wiederauftreten des Karzinoms in der erkrankten Brust zu verhindern. Im Rahmen der Tumorkonferenz bestimmt der Strahlentherapeut über die Notwendigkeit und das Ausmaß dieser Therapiemodalität. Im Anschluß an die Tumorkonferenz wird ein Protokoll für jede Patientin verfasst, in dem der Therapieplan und die Empfehlungen für den einweisenden Arzt festgehalten werden.