toggle menu
Submenü öffnen

Stereotaktische Vakuumbiopsie auf dem "Fischer-Tisch"

Bei Ihnen wurde im Rahmen einer Mammographie (Röntgenaufnahme der Brust) eine kleine Veränderung in der Brust festgestellt und eine „Stereotaktische Vakuumbiopsie“ zur Abklärung des Befundes empfohlen.

Was heißt Veränderung in der Brust? >>

Ein Großteil aller Veränderungen der Brust ist gutartig. Es kann sich um Zysten, Fibroadenome (gutartige Geschwulst) oder so genannte Mastopathie (gutartige kleinknotige Drüsenveränderung) handeln. Bei einer Mammographie kann auch Mikrokalk (in Grüppchen liegende Kalkherde) gefunden werden. Mikrokalk gibt wichtige Hinweise auf eine eventuell vorliegende Krebserkrankung. Mit Abtasten der Brust oder der Mammographie und Ultraschall lässt sich allerdings nicht immer entscheiden, ob es sich nicht doch um eine bösartige Geschwulst handelt. Hierfür ist dann eine Gewebsentnahme nötig.

Welche Möglichkeiten der Abklärung eines verdächtigen Befundes gibt es? >>

Es gibt drei Arten der Gewebsentnahme:

  • Excisionsbiopsie: Ein operativer Eingriff oder offene Biopsie, bei der in Narkose ein zuvor mittels Drahtnadel markierter verdächtiger Mammographiebefund entfernt wird. Hierzu müssen Sie einige Tage in der Klinik stationär bleiben. Zurück bleibt eine Narbe an der Brust und auch das Gewebe im Inneren der Brust kann vernarben und weitere Untersuchungen erschweren.
  • Stanzbiopsie: Unter örtlicher Betäubung und Ultraschallsicht werden mehrere kleine Gewebszylinder für eine Pathologische Untersuchung entfernt. Dies ist bei Tumoren ab 1cm Größe, die im Ultraschall zu sehen sind, möglich. Es bleibt keine Narbe zurück.
  • Stereotaktische Mammotome-Vakuumbiopsie (Fischer-Tisch): Unter örtlicher Betäubung lassen sich über eine Hohlnadel vom 3mm Durchmesser  mittels Unterdruck und einem rotierenden Messer Gewebsproben entnehmen.Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit computergesteuert zielgenau sehr kleine Befunde und auch Mikrokalk zu biopsieren. Normalerweise bleiben weder äußere noch innere Narben zurück.
Wie läuft eine Stereotaktische Vakuumbiopsie mittels Fischer-Tisch ab? >>

Bei der Röntgengesteuerten Gewebsentnahme liegen Sie bäuchlings auf einem speziellen Untersuchungstisch (Fischer-Tisch). Die Brust hängt durch eine Tischöffnung nach unten. Über Röntgenkontrollaufnahmen wird die exakte Lokalisation der Gewebeveränderung bestimmt. Ein Computer berechnet die genaue Lage der Veränderung. Nach einer örtlichen Betäubung wird eine 3mm dicke Hohlnadel gezielt an die berechnete Stelle eingeführt. Über ein Vakuum (Unterdruck) wird das verdächtige Gewebe in die Hohlnadel eingesaugt und über ein rotierendes Messer abgeschnitten. Das Gewebe kann nach hinten durch die Nadel entfernt werden. Unter Röntgenkontrolle kann so der gesamte verdächtige Bezirk über einen einzigen Zugang zur Brust entfernt werden. Zusätzlich kann ein kleiner Clip, an der Stelle der Gewebsentfernung, durch die Nadel gebracht werden. Dieser dient bei späteren Kontroll-Untersuchungen oder einem chirurgischem Eingriff zur exakten Bestimmung des ehemaligen Biopsiegebietes.

Wie lange dauert die Untersuchung und was passiert mit dem entnommenen Gewebe? >>

Der Eingriff dauert etwa 45 Minuten.

Die Gewebeproben werden im pathologischen Labor untersucht. Dieses dauert etwa 3-4 Tage. Sie erhalten einen ambulanten Termin bei dem das Ergebnis besprochen wird. Ist das Ergebnis negativ, heißt das, dass keine Krebserkrankung vorliegt. Dennoch sollten Sie in etwa einem halben Jahr eine Kontrollmammographie durchführen lassen. Ist das Ergebnis positiv, liegt also Brustkrebs vor,  werden wir mit Ihnen gemeinsam die weiteren Schritte für die Therapie planen.

Was muss ich nach der Untersuchung beachten? >>

Selten kann es zu Blutergüssen kommen. Normalerweise reicht ein Druckverband für die ersten Stunden aus. Sie brauchen nicht liegen, sollten aber besondere Anstrengungen im Haushalt oder Beruf und Sport noch etwa für 24 Stunden vermeiden. Sollte es zu einem größeren Bluterguss oder Spannungsgefühl in der Brust kommen, nehmen sie bitte Kontakt mit uns auf.

Die stereotaktische Vakuumbiopsie kann vielen Frauen mit verdächtigen Befunden eine Operation in Narkose ersparen, da z. B. nur etwa 30% aller verdächtigen Mikrokalkablagerungen bösartig sind.

Weitere Fragen beantworten Ihnen gerne:

Dr. Anja Weishap
Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Tel.: 0 22 61.17 15 59

Dr. Achim Müller
Chefarzt der Klinik für Radiologischen Diagnostik
Tel.: 0 22 61.17 15 86

Anschrift:
Kreiskrankenhaus Gummersbach
Wilhelm-Breckow-Allee 20
51643 Gummersbach