Leitbild des Brustzentrums Oberberg

Unser primäres Ziel ist die regionale Verbesserung der Versorgung von Frauen mit Brustkrebserkrankungen und die Förderung der Brustgesundheit.

Brustkrebs ist mit etwa 32,1% die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Rund 71.700 mal im Jahr stellen Ärzte die Diagnose "Mammakarzinom" bei einer Frau, über 17.200 Frauen sterben jährlich daran. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, allerdings sehr selten. Auf etwa 100 Erkrankungen bei Frauen kommt eine bei einem Mann.

Wenn auch die häufigste, so ist Brustkrebs nicht die gefährlichste Krebsart bei Frauen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Erkrankungen heilbar. Die Zahl der Sterbefälle sinkt seit einigen Jahren. Immer mehr Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sterben also nicht daran. Fünf Jahre nach einer Diagnose sind 83-87% der Patientinnen noch am Leben. Das Mammakarzinom ist heute erfolgreicher heilbar als früher – mit gezielteren und weniger belastenden Methoden.

So viele Frauen erkranken an Brustkrebs

Das Risiko, an Brustkreb zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko. Das mittlere Erkrankungsalter liegt einige Jahre unter dem Durchschnitt aller Krebserkrankungen: bei circa 64 Jahren. Aus diesen Zahlen ergibt sich die dringende Forderung der Senkung der Bruststerblichkeit und der Verbesserung der Lebensqualität betroffener Frauen. Voraussetzung dafür ist eine regional funktionierende, fach- und sektorübergreifende Diagnose und Versorgungskette. Sie dient dazu, den Patientinnen - dem jeweiligen Stand der Erkrankung angemessene – wissenschaftlich begründete, aktuelle und wirtschaftliche Verfahren in der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation anzubieten, wobei die informierte Selbstbestimmung und die Lebensqualität der Frau vorrangig zu beachten sind.

Die Vernetzungsgrundlagen über den Datenaustausch innerhalb der betroffenen Fachkliniken sowie das Arztinformationssystem der einweisenden Kollegen sind bereits gut etabliert und erlauben unter Berücksichtigung des Datenschutzes einen raschen Zugriff. Eine eigene Tumordatenbank wird seit 1994 geführt und ständig komplettiert.

Weiterhin gut etabliert ist der onkologische Arbeitskreis unter Mitarbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, wöchentliche interdisziplinäre Tumorboards sowie der Verein Brustkrebszentrum Oberberg e.V., der sich zur Aufgabe gestellt hat, multiprofessionell unter Einbeziehung der Selbsthilfegruppen eine möglichst breite Aufklärung und Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung über Früherkennung, Diagnostik und therapeutische Möglichkeiten von Brustkrebserkrankungen zu erreichen.

Das Brustzentrum Oberberg will für seine Patientinnen eine bestmögliche medizinische, pflegerische und administrative Betreuung. Dabei stehen folgende Ziele im Vordergrund:

  • Senkung der Sterblichkeit und Verbesserung der Lebensqualität
  • eine zuverlässige Diagnostik und Therapie entsprechend der Leitlinien
  • Förderung der regionalen Qualitätsentwicklung durch Unterstützung des DMP Brustkrebs
  • kontinuierliche Fort- und Weiterbildung aller Mitarbeiter
  • kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zu Aspekten der Senologie
  • weiterer Ausbau der Netzwerkverbindungen
  • wirtschaftliche Unternehmensführung

Das Brustzentrum Oberberg bietet allen an der regionalen Versorgung Interessierten eine Partnerschaft an. Dabei müssen die Qualitätsziele bindend akzeptiert werden.

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Management des Zentrums

Zur ganzheitlichen Betreuung von Patientinnen mit Brustkrebs wurde im Klinikum Oberberg, Standort Gummersbach, ein Brustzentrum gegründet, welches die interdisziplinäre Diagnostik und Therapie von Patientinnen mit Brustkrebs entsprechend der aktuellen Leitlinien, S3-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft und die aktuelle Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt.

Zur Erreichung des Ziels einer möglichst frühzeitigen Diagnose des Carcinoms und der Durchführung einer Primärtherapie mit dem Ziel das Überleben von Frauen mit Brustkrebs zu erhöhen, arbeiten schulmedizinische und komplementäre Therapeuten eng beieinander um kurze Wege für die Patientin zu ermöglichen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärung der weiblichen Bevölkerung über Prävention und Früherkennung von Brustkrebs. Gemeinsam mit der betroffenen Frau und ggf. ihren Angehörigen wird in einer informierten Selbstbestimmung ein Therapieplan bzgl. der operativen Therapie und der adjuvanten Therapie entwickelt. Das Nachsorgekonzept gemeinsam mit den niedergelassenen Frauen- und Hausärzten (DMP) wird erläutert.

Im Fall der Metastasierung werden individualisierte Therapiemöglichkeiten bestehend aus Chemotherapie, Hormontherapie, Strahlentherapie, Metastasenchirurgie angeboten.

Die palliative Begleitung inkurabler Krankheitsverläufe mit Schmerztherapie( entsprechend des WHO-Schemas oder interventionell in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Anästhesie und Schmerzmedizin), Ernährungs- oder Infusionstherapie bis hin zur Vermittlung ambulanter oder stationärer Hospizbegleitung ist selbstverständlich.
Alle Krankheitsstadien werden begleitet durch eine Psychoonkologin und eine Kunsttherapeutin, den Sozialdienst und, falls gewünscht, die Seelsorge des Hauses.

Kontakt zu Selbsthilfegruppen wird jeder Frau angeboten.